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Podcast Episode 4 - Mangelware Schlüsselkraft

12.12.2022  |  Application, European Visas, Helpful, Relocation Information

Mangelware Arbeitskraft – die Welt im Griff des Fachkräftemangels

Dieses brisante, hochaktuelle Thema betrifft uns Unternehmer tatsächlich ALLE – Fachkräftemangel ist kein deutsches, österreichisches oder sonstiges, lokal begrenztes Problem, sondern ein globales Phänomen.

Wieso auch immer sich der Fachkräftemangel seit Ausbruch der Corona-Pandemie durch die Unternehmen dieser Welt zieht, ist eine ungeklärte Frage. Ich diskutiere sowohl beruflich als auch privat sehr viel über dieses Thema, mit ganz unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichem Background und Tätigkeitsfeldern. Bisher sind wir auf keine wissenschaftliche Erklärung des Problems gestoßen.

In meiner eigenen Branche, dem Relocation Management, bemerke ich den Fachkräftemangel durch steigende Auftragszahlen.
Viele Unternehmen, ganz besonders im IT-Bereich, werben zurzeit hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland an – beispielsweise aus China, Indien, oder aus dem Iran.

Langwierige Antragsprozesse der Einwanderungsbehörden

In diesem Zusammenhang bedeuten steigende Auftragszahlen nicht ausschließlich Gutes, denn die steigende Zahl an Einreisenden, arbeitswilligen Personen bedeutet einen erheblichen Mehraufwand für die Behörden. Denn auch der Verwaltungsapparat (nicht nur der Österreichische – dies soll keine Abhandlung über die langsam mahlenden Mühlen der öffentlichen Institutionen sein - konnte noch  nicht auf die besonderen Anforderungen der Situation reagieren.

Man könnte auch sagen: noch nicht reagieren konnte. Der Fachkräftemangel beziehungsweise der Personalmangel betrifft ja auch den öffentlichen Dienst, muss man fairerweise sagen. Gerade im Einwanderungsrecht können Personen nicht einfach angelernt werden, sondern müssen rechtskundig sein und sich mit der Materie im Detail auskennen.

Die Bearbeitungszeiten auf den Behörden sind durch diesen Umstand sehr lang geworden. In Österreich geht es sogar noch, mit 6 bis 8 Wochen; aber in manchen deutschen Regionen kann die Bearbeitung der Arbeitsvisa bis zu 6 Monaten dauern, was sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber eine sehr große Herausforderung darstellt. In Österreich kommt (als einziges Land) noch erschwerend hinzu, dass ein Einreisender ohne Arbeitsvisum (also ohne abgeschlossenes behördliches Verfahren, das heißt ohne Rot-Weiß-Rot Karte) seinen Job nicht starten darf. Erst wenn die Karte physisch ausgehändigt wurde, gilt das Verfahren als abgeschlossen und darf der Arbeitgeber diesen Mitarbeiter beschäftigen. 

Für unsere Firmenkunden in Deutschland haben wir diese Prozesse umgestellt um Mitarbeiter binnen weniger  3-4 Wochen im Inland verfügbar zu machen. Der eigentliche 2. Teil des Antragsprozesses findet dann im Anschluss nach Einreise und Arbeitsaufnahme statt. 

Wirtschaftliches Risiko durch überlange Behörden-Prozesse

Man muss an dieser Stelle wohl nicht extra erwähnen, was es für die betroffenen Personen bedeutet, die bis zum Erhalt ihres Arbeitsvisums ihren Aufenthalt und ihr Leben finanzieren müssen. Sie können kein Konto eröffnen, keine Wohnung anmieten, und dergleichen.

Österreichische Firmen haben auf diesen Umstand reagiert und zahlen oft eine Unterkunft, bis ihr Arbeitnehmer die Arbeit aufnehmen darf.
Im Vergleich dazu darf in Holland, Portugal oder Spanien sofort gearbeitet werden sobald der Antrag auf Arbeitsvisum bewilligt ist - dazu genügt in diesen Ländern das Visum D.

Wenn die Botschaft trotz Vorabzustimmung der Arbeitsagentur das Visum verweigert...

Zu viele Köche verderben den Brei: Inländische Behörden-Entscheidung versus Botschaftsentscheidung

Ein weiteres Problem ergibt sich in diesem Zusammenhang dadurch, dass die Regierungen Europas ihre Visa-Angelegenheiten ihrer Botschaften in den Drittstaaten and externe Dienstleister ausgelagert haben. Diese Dienstleister sind oft unterbesetzt, überlaufen und sehr schlecht organisiert. Das betrifft nicht nur die personelle Situation, sondern auch so elementare Dinge, die eigentlich so viel zur Vereinfachung der Abläufe beitragen könnten, wie die Wartung der Service-Website.

Kommt hinzu, dass Botschaften sich vorbehalten und auch das Recht auf ihrer Seite wissen, das Ausstellen bzw. Übergeben des Visums zu verweigern. Dies obwohl Antragssteller alle Voraussetzungen erfüllen, und die zuständigen Behörden im Inland bereits alles abgesegnet haben, wie zum Beispiel im beschleunigten Fachkräfteverfahren in Deutschland.
Dies ist für mich ein völlig unverständlicher, auch rechtlich nicht haltbarer Umstand, der mich bereits des Öfteren zum Wohle meiner Kunden auf diversen Botschaften hat intervenieren lassen.

Familien können erst nach langen Monaten des Wartens zusammen geführt werden

Ein Beispiel aus meinem Berufsalltag hab ich für Sie an dieser Stelle wieder parat: eine iranische Fachkraft wartet seit 9 Monaten auf einen Termin für seine Frau und seinen Sohn, um das Visum D überhaupt erst beantragen zu können – die Bearbeitungszeit, die darauf folgen wird, ist noch nicht mit eingerechnet. In manchen Ländern dauert es zwei Jahre, bis das Visum D ausgestellt ist und die Familie zusammengeführt werden kann.

Überlastung, ungenügende Strukturen und Gesetze, die aufgrund der globalen Situation nicht mehr zeitgemäß sind, tragen erschwerend dazu bei - wie beispielsweise in unserem Beispiel von vorhin, indem das österreichische Gesetz im Gegensatz zur Gesetzeslage in anderen europäischen Ländern ein Arbeiten ohne fix-fertig ausgestelltem Arbeitsvisum nicht erlaubt.

Einreisen und Job starten: Zeit sparen, Hürden überwinden, Abkürzungen kennen

Vorbilder für eine verbesserte Vorgehensweise finden sich zum Beispiel in Deutschland, nämlich mit dem  beschleunigten Fachkräfteverfahren.
Im dazugehörigen Gesetz ist festgehalten, dass die Agentur für Arbeit binnen 7 Tagen über den Antrag auf das Verfahren entscheiden muss; und es nicht länger als 3 Wochen dauern darf, bis das Visum D ausgestellt ist.

Aus meiner Sicht ist das eine sehr sinnvolle Sache.

Seit 1. 10. 2022 können in Österreich Anträge auf Aufenthalt für mitreisende Familien zeitgleich mit dem Hauptantragsteller eingereicht werden. Wir durften bereits die ersten Familien in Wien, Salzburg und Graz begrüßen. 

Für Fachkräfte, die nach Deutschland kommen, beantragen wir bereits seit langen Jahren in einem Akt für die gesamte Familie die Einreisevisa. 

Möchten Sie einmal Gast in unserem Podcast sein, oder haben Sie einen Themenwunsch? 

Sie erreichen uns gerne unter +43 1 9565919 oder unter office@moves-consulting.com

Mit diesem positiven Beispiel verabschiede ich mich nun für heute von Ihnen und hoffe, Ihre Zeit mit meiner Expertise bereichert zu haben.

 Ich wünsche Ihnen alles Gute beim Reisen und beim Ankommen.



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