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Neues Deutsches Fachkräfte Gesetz tritt mit 11/2023 in Kraft

15.08.2023  |  Application, European Visas, Helpful

Das deutsche Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, welches im November 2023 ratifiziert und damit rechtskräftig wird, ist eine bedeutende Reform im Bereich der Einwanderungspolitik und zielt darauf ab, hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Gesetzesreform hat mehrere Aspekte, darunter die Einführung der "Chancenkarte", die Erweiterung der "Blue Card Germany" mit einer Fachkräfte-Permit. Im Folgenden werde ich die wichtigsten Elemente des Gesetzes analysieren und dabei auf Vorteile, Nachteile, die Gleichwertigkeit von ausländischen Qualifikationen und weitere Details eingehen.In Zukunft, darf eine Fachkraft, deren Aufenthaltsbewilligung nach dem März 2024 erteilt wurde,  Eltern und Schwiegereltern im Rahmen einer Familienzusammenführung nachholen. Unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen für den Aufenthalt erfüllt sind.

Chancenkarte:

Die Chancenkarte ist ein zentrales Konzept des neuen Gesetzes. Sie ermöglicht es qualifizierten Arbeitssuchenden, ohne vorheriges Arbeitsplatzangebot nach Deutschland zu kommen. Dies bietet potenziellen Einwanderern die Möglichkeit, sich vor Ort nach Arbeitsmöglichkeiten umzusehen und sich in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese Flexibilität kann dazu beitragen, den Bedarf an Fachkräften in bestimmten Sektoren zu decken und den Arbeitsmarkt diversifizieren.

Vorteile:

Flexibilität für Arbeitssuchende: 1 Jahr gültig, kann um bis zu 24 Monate verlängert werden, wenn ein Arbeitsplatzangebot vorliegt. Die Chancenkarte ermöglicht es nicht nur Fachkräften mit Hochschulabschluss diese zu beantragen, sondern auch Fachkräften mit anerkanntem Abschluss in einem Mangelberuf z.B.

Während der Arbeitsplatzsuche sollen Probe- und Nebenbeschäftigung erlaubt sein.

Nachteile:

Die Chancenkarte bezieht sich auf einen kleinen Teil der Arbeitsmigration, nämlich auf eine bestimmte Gruppe potenzieller Arbeitsmigrant*innen, die ohne vorliegenden Arbeitsvertrag zur Jobsuche nach Deutschland sowie zur „Suche nach Maßnahmen zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen“ (Achtung! Diese Suche bedeutet, es wurde eine Gleichwertigkeitsbescheinigung im Vorfeld beantragt und diese wurde nur teilweise gewährt. Dies bedeutet, mit einem Visa zur Nachqualifizierung oder einer Chancenkarte kann der Kandidat einreisen und die Nachqualifizierung in Deutschland absolvieren. Danach muss die volle Gleichwertigkeit bescheinigt werden.
Eine Chancenkarte können zum einen Ausländer*innen erhalten, die über den Fachkraftstatus verfügen (also über einen Hochschulabschluss oder eine berufliche Qualifikation, die als gleichwertig mit einem deutschen Abschluss gilt). Diese Möglichkeit der Einreise zur Jobsuche gab es bereits zuvor (allerdings nur für 6 Monate), sie wurde aber wenig genutzt. Personen mit Fachkraftstatus müssen auch künftig nicht ins Punktesystem. Neu ist hingegen die Einreisemöglichkeit zur Jobsuche für Personen ohne Fachkraftstatus. Diese müssen eine ausreichende Punktzahl erreichen (derzeit 6 Punkte).

Bisher vorgesehen sind folgende Möglichkeiten der Punktevergabe (§ 20b Abs. 5 AufenthG):

  • deutsche Sprachkenntnisse (A1 - B2)
  • englische Sprachkenntnisse (B1)
  • 5 Jahre Berufserfahrung (innerhalb von 7 Jahren)
  • 2 Jahre Berufserfahrung (innerhalb von 5 Jahren)
  • Höchstalter 35 Jahre bei Beantragung der Chancenkarte
  • Alter 36–40 Jahre bei Beantragung der Chancenkarte, 6-monatiger Aufenthalt in Deutschland (in den letzten 5 Jahren)

Berufsqualifikation: So muss entweder eine ausländische Berufsqualifikation vorliegen – anerkannt von dem Staat, in dem sie erworben wurde –, der eine Ausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren vorausgegangen ist. Alternativ gilt ein Hochschulabschluss – ebenfalls anerkannt vom Staat, in dem dieser erworben wurde. Weitere Voraussetzungen sind die Sicherung des Lebensunterhalts.


Blue Card Germany:

Die Blue Card Germany wurde erweitert, um mehr Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Karte gilt für Hochqualifizierte mit anerkannten akademischen Abschlüssen oder vergleichbaren Qualifikationen (Gleichwertigkeitsnachweis IHK FOSA). Das Mindestgehalt für Fachkräfte im Mangelberuf mit anerkannter Berufsausbildung und Berufserfahrung wurde gesenkt. Wenn eine Berufsausbildung bzw. ein Hochschulstudium im Herkunftsland staatlich anerkannt ist, ist kein Gleichwertigkeitsnachweis mehr erforderlich.

Vorteile:

Attraktive Option für Hochqualifizierte: Die Blue Card erleichtert es hochqualifizierten Fachkräften, in Deutschland zu arbeiten und zu leben, und bietet ihnen eine Möglichkeit zur langfristigen Integration.

Schnellere Aufenthaltsgenehmigung: Die Blue Card ermöglicht eine schnellere Beantragung und Bearbeitung von Aufenthaltsgenehmigungen für qualifizierte Einwanderer.

Nachteile:

Einschränkung auf Hochqualifizierte: Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau könnten weiterhin Schwierigkeiten haben, Zugang zur Blue Card zu erhalten.


Jobseeker Visa:

Das Jobseeker Visa erlaubt weiterhin wie bisher ausländischen Fachkräften die Einreise nach Deutschland für sechs Monate, um aktiv nach Arbeit zu suchen.

Vorteile:

Gezielte Jobsuche: Das Visum ermöglicht eine gezielte Jobsuche vor Ort, was die Chancen auf eine erfolgreiche Integration erhöhen kann.

Nachteile:

Zeitliche Begrenzung: Ein sechsmonatiges Visum könnte für einige Arbeitssuchende möglicherweise nicht ausreichen, um eine geeignete Stelle zu finden.

Gleichwertigkeit der Ausbildung:

Eine wichtige Herausforderung bei der Umsetzung des Gesetzes liegt in der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen. Um sicherzustellen, dass die Qualifikationen der Einwanderer den deutschen Standards entsprechen, muss eine effiziente und transparente Anerkennungsstruktur vorhanden sein. Ab Ratifizierung des neuen Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes im November 2023 ist eine staatliche Anerkennung der Ausbildung im Herkunftsland ausreichend.

Details:

Es ist entscheidend, eine klare und faire Methode zur Bewertung ausländischer Qualifikationen zu etablieren, um Diskriminierung zu vermeiden.

Ein koordinierter Ansatz zwischen Bildungsinstitutionen und Arbeitsmarktakteuren kann dazu beitragen, eine bessere Gleichwertigkeit von Qualifikationen sicherzustellen.

Fazit:

Das deutsche Fachkräfte-Einwanderungsgesetz 2023 stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und flexiblen Einwanderungspolitik dar. Es bleibt abzuwarten, ob die stets involvierte Arbeitsagentur dieser Reform folgt und ob die Bearbeitungsprozesse und Beurteilungen der Anträge behördenintern diesem Gesetz durch Anpassung der Bearbeitungsrichtlinien genügen.

Die Aufgabe der Arbeitsagentur ist es Arbeitslose im Inland zu betreuen und zu beraten und sie so rasch wie möglich wieder in den Arbeitsmarkt zu bringen. Dieses Ziel steht immer vor dem Auftrag Fachkräfte von ausserhalb zum inländischen Arbeitsmarkt zuzulassen. Dies ist ein Konflikt, den es zu lösen gilt zum Wohl der deutschen Unternehmen und der Wirtschaft.

Botschaften in aller Welt leiden unter Mitarbeitermangel. Es dauert manchmal je nach Ursprungsland Monate bis ein Visum D zur Einreise erteilt werden kann.

Alles in allem hoffen wir auf das Beste, dass mit der Reform des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes eine raschere und reibungslosere legale Einwanderung ermöglicht wird.

Für Fragen, Feedback und mehr erreichen Sie uns gerne jederzeit unter office@moves-consulting.com


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